Neun Güterwaggons entgleisen Bahnstrecke voll gesperrt / Bundespolizei: „Enormer Sachschaden“ Bremen – Im Bahnhof Neustadt sind gestern gegen 12 Uhr mehrere Waggons eines Güterzuges entgleist. Die Bahnstrecke zwischen Delmenhorst und Bremen-Hauptbahnhof wurde voll gesperrt, zahlreiche Züge mussten umgeleitet werden, teilte die Deutsche Bahn mit. Es kam zu Verspätungen und Ausfällen. Die Bundespolizei hat die Unfallstelle beschlagnahmt. Nach Angaben eines Bahnsprechers befand sich der Zug mit 38 leeren Schüttgutwaggons auf der Fahrt von Oberhausen zum Beladen mit Kohle nach Wilhelmshaven, als er in der Neustadt entgleiste. Die Bundespolizei ermittelt nach Angaben von Sprecher Holger Jureczko „in alle Richtungen“ zur Unfallursache, also hinsichtlich menschlichen Versagens ebenso wie in Richtung eines technischen Defekts. Verletzt wurde niemand, so der Sprecher. Laut Jureczko sprang erst ein Waggon aus den Schienen, in der Folge entgleisten acht weitere. Beschädigt wurden seinen Angaben zufolge auch die Oberleitung und der Oberbau. Zudem wurde ein Teil der Schienen verbogen. Der Bundespolizei-Sprecher sagte, der Schaden sei „enorm“. Von der Sperrung der Bahnstrecke waren unter anderem Züge aus Richtung Hannover betroffen. Sie endeten und begannen am Bremer Hauptbahnhof. Züge aus Richtung Norddeich Mole kamen nicht über Hude hinaus. Im Fernverkehr mussten IC-Züge zwischen Leipzig, Magdeburg, Hannover, Bremen und Emden über Osnabrück umgeleitet werden. Auch Züge der Nordwestbahn zwischen Bremen und Osnabrück sowie Bremen und Nordenham waren von der Streckensperrung betroffen. Die Bundespolizei teilte mit, dass die Bergungsarbeiten mindestens bis heute Morgen andauern werden. Erst nach Bergung der Waggons und Erneuerung des Oberleitungsmastes könne die Strecke zwischen Bremen und Oldenburg wieder freigegeben werden. Die Sperrung traf auch Fußballfans, die zum Pokalspiel von Werder Bremen gegen Borussia Dortmund ins Weserstadion wollten.  gn/ls Bilder: Mehrere entgleiste Waggons eines Güterzugs stehen im Bahnhof in der Bremer Neustadt. Foto: DPA/SARBACH Jörg Sarbach